Dienstag, 13. Dezember 2011

ein Jahresrueckblick

Meine große Schwester sagte mir gestern, dass sich mein gesprochenes Deutsch noch völlig unverändert anhört, mein Schriftdeutsch hingegen doch gelegentlich meinen Einbürgerungsstatus auf einer gewissen zugigen Insel widerspiegelt. Ich lebe jetzt seid 18 Jahren dort und habe mich auch dieses Jahr für die Beantragung einer Doppelstaatsbürgerschaft entschlossen. Das dauert zwar noch, dürfte aber nächstes Jahr um diese Zeit auch geschehen sein.

Als ich meine Freunde im Internet dazu befragte, was sie denn gerne in einem Rundbrief lesen wollten, hat sich eine ernstzunehmende Minderheit einen mit Piratenbezug gewünscht, was doch zu denken gibt, denn eine Faszination mit Segelschiffen, Augenklappen und wunderschönen Frauenzimmern in unpraktischen Kleidern, die kreischend vor irgendwelchen Gefahren gerettet werden, scheint sich weiterhin in meinem Freundeskreis großer Beliebtheit zu erfreuen. Ich kann mich daran erinnern, mich zur Faschingszeit mit großer Begeisterung als Pirat verkleidet zu haben (mit Dreispitz, aufgemaltem Schnurrbart und Pumphosen); das Lied mit der Buddle voll Rum kann ich auch immer noch. Meine Eltern haben mich in meinen Piratinnenbemühungen auch unterstützt – mein Vater hat mir Knoten beigebracht, mir Schiffchen geschnitzt und mir von seinen Sternstunden auf der Gorch Fock erzählt; meine Mutter hat meine Schwester und mich in eine Segelschule auf den Ammersee geschickt und mich mit Segler-, und anderen Taschenmessern versorgt (ein Mädchen kann eigentlich nie genug Taschenmesser haben!). Wer mich vor Ungetümen, Klippenstürzen oder ähnlichem retten möchte, soll mir bitte ein entsprechendes Dirndl schicken – das mit dem Kreischen und wunderhübschen kriege ich dann schon hin [...]

Ich genieße meinen Job auch weiterhin und fange im neuen Jahr mit einem weiteren Aufgabenbereich an, nämlich der Rehabilitation von Langzeitkranken. Das ist nicht so ohne, weil sich nach Erwartungshaltung der Politiker jeder/jede völlig rehabilitieren läßt, es aber erfahrungsgemäß auch Leute gibt, die nicht ganz so wieder werden, wie sie das gerne hätten, was den Staat dann Geld kostet und bei einem guten Teil der Wählerschaft unpopulär ist, weil die psychisch Kranke am liebsten vergessen würden. Das liegt glaube ich vor allem an Furcht vor dem Unbekannten, denn wenn man meine Patienten erst mal kennt, weiß man auch, dass die bloß Menschen sind, vielleicht gelegentlich ent-, oder ver-rückt, aber dreidimensional, nicht bloß Kranke.

Außerdem habe ich mich dieses Jahr mit dem Wenigerwerden befasst; ich hatte grade Zeit und Muße, und wollte mich dann doch mal von etwas Schwarte befreien; ich habe jetzt 22 Kilo abgenommen und werde mal sehen, wie’s weitergeht, mit Weihnachtspause allerdings. Da das Kaufen, Kochen und Konsumieren von vorzüglichen Nahrungsmitteln zu meiner Lebensfreude gehört, gehe ich das Ganze auch sehr langsam an. Die Verschrobenheit ist auch sehr wichtig für eben jene Lebensfreude – meine Freunde verstehen zum Beispiel alle, dass ich beim geselligen zusammensein gelegentlich meine Nasen in einem Buch verberge oder mich mal für eine Weile absentiere – oft bin ich am Abend oder Wochenende nur noch bedingt in der Lage, mit Leuten zu sprechen oder ihnen auch nur zuzuhören. Ich habe dann anscheinen nur eine bedingte Kapazität, die zu diesen Zeiten dann manchmal schon verbraucht ist, und zwar egal wie sehr ich mich an meinen Freunden und Verwandten freue. Das finde ich schon etwas verschroben, von schlechten Gewohnheiten (wie zum Beispiel Suppe direkt aus dem Topf zu löffeln, wenn ich alleine bin) ganz abgesehen.

Donnerstag, 4. August 2011

Zur Bequemlichkeit

Zu meiner Identitaet gehoeren auch Legastenie und Dyskalkulie; weil ich mich aber mit schoener Regelmaessigkei beim Kommentieren andere Blogs vertippe, habe ich jetzt aus Bequemlichkeit hier ein Blog angelegt, denn dann kan ich meine schlimmsten Fehler nachbearbeiten.

ich blogge gelegentlich, aber meistens auf englisch; wenn es sich ergibt, mache ich dann auch hier mal Querverweise.

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